Heute ging es wieder in aller Herrgottsfrühe los. Uns stand eine lange Busfahrt bevor.
Wir fuhren durch Phnom Penh Richtung Vietnam. An der Grenze war es so heiss und wir mussten ein gutes Stück laufen. Cambodia war schnell abgeschlossen. Doch Vietnam war etwas komplizierter. Es waren nur wenige Schalter. An einem standen ein paar Touristen, bei einem anderen gab es eine Gruppe Einheimischer. Doch kein Schalter war besetzt. Wir fanden es seltsam und gingen mal die ganze Reihe Schalter ab, um jemanden zu suchen und zu fragen. Der letzte war besetzt und schickte uns zurück zum Schalter mit den Einheimischen. Wir warteten. Obwohl wir eine Gruppe waren und geschlossen anstanden, kamen immer wieder Einheimische, quetschten sich durch und legten ihren Pass am Schalter auf einen Haufen. Wir waren langsam genervt, weil wir das so unhöflich fanden.
Dann hiess es plötzlich, dass wir doch zum letzten Schalter gehen mussten. Unser Guide sammelte alle Pässe ein und gab sie dem Herrn am Schalter. Auch hier quetschten sich Einheimische durch unsere Gruppe und drängelten nach vorne. Irgendwann wurde uns das zu bunt und wir liessen sie nicht mehr durch. Das gab natürlich ein riesen Theater, aber das war uns egal. Endlich waren wir durch und marschierten das Stück zum Bus. Es war ein grösserer und bot mal wieder reichlich Platz für alle. Jetzt hiess es wieder ein paar Stunden bis nach Ho Chi Minh City gedulden. Wir kamen in Stau. Unser Fahrer öffnete die Passagiertür während der Fahrt und stieg dann mal kurz raus, um eine zu rauchen. Wir konnten zuerst unseren Augen kaum trauen und machten ein paar Sprüche. Er stieg wieder ein, fuhr ein paar Meter und stieg dann wieder aus, um abermals zu rauchen.
Endlich erreichten wir die Stadt. Und die war voller Motorräder aller Art; Scooter, Mofas, Vespas. Kaum Auto hatte es hier. Es war wie in einem Ameisenhaufen. Dachten wir in Cambodia die Strasse zu überqueren sei gefährlich, hatten wir hier noch mehr ein mulmiges Gefühl. Im Hostel angekommen, mussten wir unseren Pass abgeben und die Schuhe ausziehen. Wir verzogen uns aufs Zimmer und duschten alle ausgiebig. Wir wollten nachher Party machen, weil es einerseits der letzte Abend mit einigen der jetzigen Gruppe wäre und andererseits lernten wir heute neue Mitglieder kennen. Ich merkte, dass ich mir für die kurze Strecke mit den FlipFlops eine hässliche Blatter zwischen den Zehen geholt habe und die ganze Haut abkam. Nun hatte ich da ein riesen Loch. Ich klebte für den ersten Moment mal einfach Tape drauf. Hatte ich ja auch schon gemacht in China von den Sandalen her.
Dann ging ich mit den anderen in die Lobby, um meine Wäsche abzugeben. Das wäre die erste gründliche Reinigung seit 4 Wochen! Zudem mussten wir noch Geld wechseln, weil USD hier weniger gefragt war. Während ich meinen Dreckwäschebeutel abgab und der junge Typ an der Rezeption mir die neue SIM-Karte einsetzte, gab ich meinem Guide 100 USD, damit er diese in die vietnamesische Währung wechseln konnte; Dong. Während wir auf den Guide warteten, machten wir ein paar Bekanntschaften der neuen Mitglieder. Als der Guide zurück kam und mir ein fettes Bündel in die Hand drückte, blickte ich auf die Quittung: 2’316’000 Dong hatte ich bekommen. Ich war Millionärin!!
Dann machten wir uns auf den Weg in ein Restaurant. Ich gönnte mir eine fette Quesadilla und ein paar Drinks. Danach splitte sich unsere Gruppe wieder, weil die jungen Party machen und einige zuerst etwas shoppen gehen wollten. Ich folgte den Shopaholics und schon im ersten Shop kaufte ich mir leichte Short mit Ananas und Wassermelonen drauf, die ich zum Schlafen gebrauchen konnte. Plötzlich waren alle weg bis auf ein paar wenige. Ich war genervt. Ich dachte, mal wollte zusammen blieben! Denn anscheinend ging meine jetzige Gruppe zurück ins Hostel, und das hatte ich eigentlich nicht geplant. Wir bahnten uns einen Weg durch das Getümmel in der Partystrasse. Es war laut. Es war voll. Es war schrecklich. Ein paar Strassenkinder vollführten Feuerschluckkunstücke. Bei einem kleinen Shop mit ganz tollen Nerdigen Shirts hielt ich an und ging hinein. Eigentlich wollte ich ein paar anprobieren und vielleicht eines kaufen, doch die anderen machten so stress, dass ich innerlich genervt wieder hinaus ging und ihnen folgte. Kaum im Hostel wollte Olivia wieder los. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich dachte, wir wollten zurück ins Hostel? Sie meinte, dass der Guide sie gefragt hätte, ob sie die neuen zurück bringen könnte und dann würden wir uns in der Partystrasse treffen. Ich war noch mehr innerlich genervt, weil ich mich fragte, warum er denn mich nicht gefragt hätte und es mir keiner gesagt hat vorher.
Also gingen wir wieder los und suchten die anderen. Wir fanden die erwähnte Donkey Bar, obwohl diese eher die Einrichtung von Ägypten hatte. Ein Angestellter bedeute uns, ihm zu folgen. Was wir auch taten. Er lief quer durch die Bar und im hinteren Teil eine Treppe hoch. Ich warf einen Blick Olivia zu, sie machte grosse Augen. Es hatte sowas verschwörerisches an sich. Oben führte er uns zu den anderen. Was uns etwas sprachlos machte. Woher wusste er, dass wir zu den anderen gehören? Der Lärm drinnen war ohrenbetäubend! Ich hatte aber keine Lust auf Alkohol und bestellte mir nur ein Sprite. Die anderen waren alle schon sichtlich angetrunken und feierten wild. Irgendwann floh ich auf den Balkon und sah dem Schauspiel auf der Strasse zu. Schlussendlich kamen auch die jüngeren in die Bar. Kurze Zeit später meinte ich, dass ich zurück gehe. Olivia schloss sich mir an. Die anderen blieben noch.
Zurück im Hostel, als wir gerade im Bett lagen, meinte Olivia, dass sie gerade eine Nachricht von Jenny bekommen hätte. Diese würde sich auch auf den Weg machen und zudem sei eines der jungen Britischen Mädchen ihn Ohnmacht gefallen, weil es einen Ballon mit Lachgas konsumiert habe. Ich habe genervt geseufzt und mir dennoch etwas Sorgen gemacht. Aber ich war einfach zu müde und bin dann rasch eingeschlafen.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Am frühen Morgen bestiegen wir abermals das Boot, welches uns wieder ans Festland brachte. Da meine Gruppe zu den letzten gehörten, die einstiegen, gingen wir davon aus, dass die anderen bereits auf dem oberen Deck waren. Jedoch war keiner da, als wir die Leiter hochstiegen. So hatten wir das Deck wieder für uns alleine. Weil die Sonne bereits niederbrannte, verzichteten wir dieses Mal auf das Sonnenbaden auf dem Dach der Brücke, sondern machten uns mit den Matten im Schatten breit, nachdem uns Jenny eine spontane Yogalektion gegeben hatte. Es war ziemlich schwierig auf einem Bein zustehen, während die Wellen das Boot zum Schaukeln brachten. Aber es war eine ganz tolle Erfahrung und ich finde, das hätte Marktpotenzial!
Auf dem Festland liefen wir wieder über den Abfallberg zur Strasse und mussten kurz nach dem Bus suchen. Wir brauchten nich lange, bis wir unser ganzes Gepäck verstaut hatten und auf unseren Plätzen sassen. Ich setzte sogleich meine Kopfhörer auf und legte die Reisedecke über mich, weil sie es mit dem Ventilator immer so dermassen übertrieben, dass es ziemlich rasch kalt wurde. Nach Absprache der Gruppe hielten wir alle paar Stunden für einen Klobesuch und auf der Hälfte des Weges für ein spätes Frühstück oder frühes Mittagessen. Wir hielten an der gleichen Raststätte wie zwei Tage zuvor auf dem Hinweg. Dieses Mal bestellte ich mir aber statt einer Suppe das Clubsandwich. War auch lecker.
Dann ging die Fahrt weiter und irgendwann bogen wir auf eine leicht holperige Strasse ab und der Dschungel wich zuerst ein paar Häusern und wurde schliesslich links und rechts von Mangobäumen abgelöst. Wir passierten ein Resort. Dann hielten wir neben einer Frau, die auf einem Motorrad sass und uns bedeutete, ihr zu folgen. Sie bretterte uns voraus und bog dann auf einen grösseren Hof ab. Der Bus musste die zweite Einfahrt nehmen, weil die erste voller Schlamm war und das Risiko zu gross, dass er stecken blieb. Wir stiegen alle aus und wurden auf 3 Häuser aufgeteilt. Ein paar der anderen liessen ihr Gepäck im Bus, weil wir noch früher als sonst schon am nächsten Tag werden aufstehen müssen. Ich nahm der Gewohnheit halber alles mit, obwohl mir mein Unterbewusstsein sagte, ich solle es doch ebenfalls im Bus lassen. Auch das stellte sich später als grossen Fehler heraus. Ich werde wohl nie lernen, auf meinen Bauch zu hören. Wir folgten einer Einheimischen, die uns zu unserem Haus brachte. Es war unsere Homestaynacht und die Hausbesitzer schliefen für diese Nacht in einem Stall unterhalb des Hauses, welche sonst auf Stelzen stand. Während der grosse Raum 6 Betten beinhaltete, gab es noch ein kleines Zimmer mit einem einzelnen Bett. Weil ich wusste, dass es ja bereits zweier Grüppchen hatte und diese sicher miteinander das Zimmer teilen wollten, bezog ich das einzelne Bett. Wir hatten gerade genug Zeit, um unsere Sachen aufs Zimmer zu bringen bevor wir wieder runter mussten zum Treffpunkt.
Der Bus hatte mittlerweile umgeparkt und an seiner Stelle standen nun zwei kleine Traktoren mit einem langen Anhänger aus Holz. Auf diesen lagen mehrere Palmmatten. Ich setzte mich auf den Anhänger des hinteren Traktors und zog die Schuhe aus. So konnte ich die Füsse hochziehen und bequemer sitzen. Die Gruppe teilte sich auf und so sassen wir dann bald alle eng beisammen. Und schon ging die Fahrt los. Ich fand es grossartig! Wir haben links und rechts allen Leuten zugewinkt und die Kinder hatten viel Spass. Wir mussten zwar langsam fahren, vor allem weil er den Schlaglöchern jeweils ausweichen musste, aber es war trotzdem toll. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir an eine Schlucht. Die lief dann durch ein Flussbett, welches im Moment noch nicht so viel Wasser führte. Damit der Traktor auf der anderen Seite wieder hochkam, mussten wir alle absteigen und ihn hochschieben! Oben angelangt sprangen wir wieder auf und fuhren weiter. Derweil überholte uns ein anderer Traktor, welcher ca. 20 Leute auf dem Anhänger hatte!
Kurz vor dem Ziel fing es an zu regnen. War ja klar! Und ich hatte nur mein Hanfkleid an und die FlipFlops, sonst nichts dabei. Die einen holten ihre Regenschirme raus, doch das brachte mir nichts, weil die nicht genug Platz boten und am Rand auf mich runtertropften. Wir hielten an und sahen, wie die anderen alle eng beieinander standen und Schutz unter ein paar wenigen Schirmen suchten. Ich krempelte mein Kleid hoch und rannte zu den anderen. Dann rannte ich durch die Dschungelwüste, an Metertiefen Löchern vorbei unter einen kleinen Bambusunterstand. Die Welt ging bereits unter und es regnete in Strömen. Wir pressten uns alle unter das kleine Dach und waren trotzdem schon bis auf die Knochen nass. Bei den Erdlöchern lief das Wasser wie ein Wasserfall die Wände hinab. Ich war etwas frustriert. Waren wir doch jetzt beim Cambodschanischen Grand Canyon und den wollte ich doch anschauen! Es blitzte und donnerte. Eine der kanadischen Girls verliess den Unterstand und rauchte seelenruhig eine im strömenden Regen. Ihre Freundin lief einfach barfuss durchs Nass und machte Fotos. Die anderen bei mir fingen an, ein paar Lieder zu singen und kuschelten sich aneinander. Das Gewitter wurde zunehmend stärker und kam näher. Das Wasser kam mir mittlerweile bis zum Knöchel und Regenwürmer krochen zwischen meinen Füssen durchs Nass Richtung Abgrund hinter mir, ausserhalb des Standes. Meine Füsse steckten bereits im Schlamm fest. Plötzlich wurde es taghell und unmittelbar darauf explodierte es! Ein Blitz hatte in der Nähe eingeschlagen. Mireya sprang vor Schreck wortwörtlich in die Luft und schrie auf. Alle schrieen auf vor Schreck. Ich schlug mir fast den Kopf an der Decke des Standes an. Wir fühlten uns überhaupt nicht mehr wohl und wollten nur noch nach Hause. Wir waren irgendwo im Nirgendwo und der Weltuntergang tobte um uns herum. Unser Guide meinte, dass er versuche den Bus zu organisieren, dass dieser aber nicht herkommen könne wegen der Schlucht. Irgendwann schaute ich mit Jenny auf ihrem Handy eine Folge von Mindhunter an. Was wollten wir auch sonst tun? Dann nahmen ein paar ihren Mut zusammen und liefen mit Regenschirm über einen Abgrund für wenigstens einen kleinen Eindruck und ein nasses Foto. Ich bekam ebenfalls einen Schirm und lief vorsichtig über die nasse Holzbrücke auf eine Steinsäule und schaute mich um. Aber da es immer noch in Strömen regnete, war die Sicht nicht überwältigend. Zurück beim Stand brachen alle auf und ich teilte mir den Schirm mit dem Guide. Auf dem Weg zurück verlor ich zuerst den einen FliFlop und dann den anderen im knöcheltiefen Schlamm. Der Guide musste mir helfen, damit ich nicht stürzte. Ich zog die von der nassen Erde rot gefärbten Schuhe aus und lief barfuss zur Strasse zurück. Dabei mussten wir aufpassen, nicht in eines der Löcher zu fallen oder auszurutschen.
Endlich sass ich wieder auf dem Wagen und kuschelte mich an eine der Amerikanerinnen, welche einen Schirm hatte. Doch nach kurzer Zeit liess ich es bleiben, weil es so dermassen vom Schirm tropfte und der Regen von vorne kam, dass es gar nichts brachte. Es dunkelte bereits und unser Fahrer zog eine kleine Lampe heraus und versuchte den Weg zu beleuchten, während er gleichzeitig steuern musste. Ich nahm sie ihm ab und kniete hinter ihn. Mit weit hochgerecktem Arm leuchtete ich ihm den Weg. Da es so anstrengend war, musste ich den Arm jeweils wechseln, aber stets bemüht, dass es den Fahrer nicht ablenkte und er plötzlich im Dunkeln fuhr. Plötzlich glühte etwas neben mir auf. Es waren Glühwürmchen! Und sie waren überall! Ich zeigte sie den anderen und sagte, was es ist. Die meisten von ihnen hatten noch nie welche gesehen. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Strasse. Es wurde immer anstrengender, vor allem als Nebel von der nassen Strasse hochstieg. Dann fuhren wir auch noch durch einen kurvigen Wald. Als wir endlich beim Restaurant ankamen, war ich erschöpft. Der Bus stand auf dem Parkplatz und die, die ihr Gepäck in ihm gelassen hatten, konnten sich nun umziehen, während ich mein Kleid auswrang. Unser Guide holte seinen Koffer und gab uns ein paar Tücher, welche sich als traditionelle Röcke aus Myanmar entpuppten. Olivia zog einen sogar an. Jenny bekam ein Shirt von ihm und ich fror jämmerlich und wollte eigentlich nur ein heisses Bad und dann ein weiches Bett. Keiner der anderen mit Gepäck bot etwas den Leuten an. Das fand ich etwas egoistisch. Hätte ich Lucille hier, hätte ich Kleidung verteilt. Plötzlich kam unser Guide und gab mir einen weiteren Rock, den ich kurzerhand als Kleid umfunktionierte. Ich war froh, dass ich das nasse Hanfkleid ausziehen konnte. Da ich so müde war, vermochte ich auch nicht so viel zu essen, was uns unsere Gastfamilien auftischten. Zudem war mein Magen noch etwas sensibel seit dem Streetfoodtasting.
Als wir dann in den Bus stiegen, war dieser anschliessend voller Matsch. Aber ich war froh, als ich dann meine warmen Trainingssachen im Zimmer anziehen konnte. Die anderen wollten sich Wall-E anschauen und ich ging rüber mit ein paar Snacks. Schlussendlich war ich die einzige, die den Film zu Ende sah, weil alle anderen bereits vorher schon eingeschlafen waren. Ich stellte den Laptop ab und verzog mich in mein Zimmer. Ich wusste, dass ich keinen Wecker brauchte, weil irgendeine sicher einen gestellt hatte und ich von diesem wach wurde. Aber es war soso kalt und ich fror sehr in dieser Nacht.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Heute hatten wir einen freien Tag. Also ich habe mir den einfach frei genommen und die Zeit genutzt, um noch mehr zu lesen oder für einen gemütlichen Strandspaziergang, wo ich eine der grössten Muscheln fand, die ich je gesehen habe. Während die anderen zu einem Wasserfall wanderten oder ebenfalls den Tag am Strand genossen.
Der heisse Surfertyp hatte Frühdienst und natürlich verhielten sich die Mädels wie Schuldmädchen. Zu mir war er aber immer ganz nett. Ich glaube, er fand cool, dass ich so viel las und es einfach genoss. Und beim Frühstück hatte ich eines der besten Frenchtoasts meines Lebens und die hatten eine Art selbstgemachte Ananaskonfi! Oh my Gott! Die war oberlecker!
Am frühen Abend sah ich wie Jenny mit Mark, dem Iren am Strand entlangspazierte und sich auf die andere Seite des Restaurants verzog. Ich hatte da so ein Gefühl, dass sich zwischen den beiden was anbahnte. Obwohl ich erstaunt war. Denn eigentlich hing er eher mit den zwei jungen Britinnen ab, welche ihn vergötterten.
Am Abend sass wir zusammen und dann wollten plötzlich alle ein Pubquiz machen. Habe ich halt mitgemacht. Wir wurden letzter. Als sie dann ein Trinkspiel anfingen, habe ich Gutenacht gesagt. Ich hatte genug Alkohol für diesen Trip. So bin ich zurück in den Bungalow und habe dort noch mehr gelesen.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Am frühen Morgen bestiegen wir den Bus und schon ging es weiter nach Süden. Es standen uns 5h Busfahrt und anschliessend 2h Bootsfahrt bevor. Ich sass auf meinem üblichen Platz, hörte Musik, schlief viel. Wir machten in der Mitte der Busfahrt Rast für ein spätes Frühstück oder frühes Mittagessen. Dann wurden wir auf einer Müllkippe abgeladen. Ich sage bewusst Müllkippe, weil dort am Hafen alles voll mit Abfall war und wir dadurch waten mussten, dabei stank es bestialisch. Wir liefen den Holzquai hinab zum Boot. Alle waren schon eingestiegen. Ein Angestellter hielt mir die Hand hin, damit ich ins Boot springen konnte. Dann wollte ich aufs obere Deck. Wir zogen die Schuhe aus und stiegen hinauf. Oben wollte ich gerade Platz nehmen als der Angestellte ebenfalls hinauf kam und mir bedeutete, ihm zu folgen. Ich tat wie mir geheissen und folgte ihm übers Deck. Dort öffnete er eine Holztür und zog ein paar Matten heraus und legte sie vor mir aufs Dach der Kapitänsbrücke. Er bedeutete, dass ich hinauf könne. Ich konnte es kaum glauben. Wirklich? Natürlich klettere ich sogleich aufs Dach, wobei er mir wieder behilflich war. Zu den anderen Mädels (Die Schweizerin Sha, Mireya und Olivia) meinte er, dass er noch Boxen hätte und Bluetooth. Mireya riss den DJ-Job gleich an sich, während ich auf der Matte sass und die Meeresbrise mir ins Gesicht blies. Endlich kam Jenny auch hoch und quetschte sich neben mich. So sassen, lagen, tanzten wir auf dem Dach der Brücke zu irgendwelcher Mädchenmusik. Ich bin zwischenzeitlich sogar mal eingedöst. Erstaunlicherweise kam keiner der anderen hoch oder gesellte sich zu uns. Das Meer war streckenweise sehr zugemüllt. Und dann gab es ganz weit weg eine winzige Insel, die total einladend und märchenhaft aussah.
Auf der Insel wurde unser Gepäck auf einen Holzkarren gestapelt und zur Strandhütte, welches als Restaurant fungierte gebracht. Wir liefen im Resort ein und bekamen sogleich mal Bailey’s in die Hand gedrückt und ein ziemlich heisser Surfertyp hiess uns willkommen. Die Mädels waren alle hin und weg. Er erklärte uns die Regeln. Wobei er uns vor allem nahe legte, nicht auf die kleine Privatinsel direkt vor unserem Resort zu schwimmen. Die würde bewacht und eine Nacht kostet schnell mal 2’000 CHF. Wir wurden auf die einzelnen Bungalows aufgeteilt und ich teilte meine mit den zwei Kanadierinnen. Danach zogen wir uns sogleich unsere Badesachen an und liefen ins warme Wasser. Es war Knietief über eine Fläche von fast einem halben Kilometer. Und überall konntest du im seichten Wasser Einsiedlerkrebse beobachten. Sogar einen richtige Piratenkater hatte es. Er wollte aber nur leicht gestreichelt werden und machte sich dann wieder auf in neue Abenteuer. Die Mädels hatten alle ihren Moment und ich fühlte mich in dem Moment überhaupt nicht dazugehörig. So verzog ich mich bald und holte meinen eReader. Setzte mich ins Restaurant und las und las. Auch beim Abendessen setzten sich alle an einen grossen Tisch, keiner zu mir. Als sie sich dann auflösten, sass Jenny alleine am grossen Tisch und ich setzte mich zu ihr. Als Riley auch kam und sie ein Gespräch anfingen, las ich einfach weiter neben ihnen. Schliesslich, als es schon ganz schön spät war, ging ich mit der mittlerweile betrunkenen Riley zurück zum Bungalow. Sie machte aber einen Höllenlärm, vor allem als wir einen Riesengecko in unserem Zimmer fanden. Bin echt erstaunt, wie ihre Freundin davon nicht aufgewacht ist. Schlafenszeit!
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Auch heute konnte ich noch nicht gross etwas essen. Habe es aber trotzdem beim Frühstück versucht und ein paar Gabeln Rührei hinuntergewürgt. Mehr ging nicht.
Dann kam der Bus und unser heutiger Führer und holte uns ab für die Killing Fields. Das war ziemlich ernüchternd. Wir lernen ja gar nichts darüber in der Schweiz und als uns dann der Führer erklärte, dass sein Vater eines der Opfer war, hatten wir alle Tränen in den Augen. Es gab dort einen Gedenkturm mit über 8’000 Schädeln der Opfer und alle sind entsprechend gekennzeichnet mit Altersgruppe und wie sie getötet wurden. Dann läuft man zu zum Teil über die Gräber zwischen diesen durch und einmal stand ich auf Kleidern, welche der Regen gerade aus der Erde hochgeschwemmt hatte und diese nun darauf warteten, dass man sie rauszog und zu den anderen trug. Das war so surreal! Ich meine, die gehörten einem damaligen Opfer und ich stand drauf!! Dann zeigte uns unser Führer 3 spezielle Gräber. Eines davon war das grösste mit über 400 geborgenen Überresten, in einem anderen hatte es nur Überreste ohne Kopf und im dritten waren vor allem Kinder, Babys und Frauen, welche überwiegend nackt geborgen wurden. Dieses Grab stand direkt neben einem Baum, bei dem die Vietnamesen die Babys dagegen gedonnert haben, bis diese dann tot waren und die Mütter mussten meist zuschauen! Wie gestört ist das Bitteschön!? Wer mich kennt, weiss, wie empfindlich ich mit Gräueltaten gegenüber Kindern bin. Wir hatten dann etwas Zeit und durften selbständig etwas rumlaufen. Ich bin dann nochmals zwischen den Gräbern hindurch. Hatte einen riesen Kloss im Hals und habe all diesen Opfern gedacht. Es hat mir so unsagbar leitgetan.
Wir sind dann weiter und wieder in die Stadt. Dort haben wir das S-21 besucht. Das war ursprünglich eine Schule und wurde dann zu diesen Zeiten in ein Gefängnis umgebaut. Und das war dann auch ziemlich schwere Kost! Dort wurden die Insassen aufs Schlimmste gefoltert, zum Teil bis zu deren Tod. Aber eigentlich diente es als Sammelstelle für die Killing Fields, weil alle paar Wochen ein Lastwagen kam und die Insassen für dort abholte. Sie kamen anscheinend irgendwann gar nicht mehr nach mit Töten. Unser Führer hat erzählt, dass sein Vater sich für seine Familie geopfert hat, damit diese fliehen konnten. Da hatten wir natürlich auch wieder Tränen in den Augen. Und überall hatte es Fotos von den Insassen und teilweise auch solche von deren Tod. Das ging ziemlich an die Substanz. Auf dem Hof waren 3 Stände aufgebaut mit Überlebenden. Einen davon wollten wir nicht unterstützen, weil er andere verraten hat und somit mitverantwortlich ist an deren Tot, nur damit er überleben konnte. Dafür war Bou Meng total sympathisch. Er war der einzige, der es geschafft hat, über 2 Jahre im Gefängnis zu überleben, weil er Portraits vom Präsidenten malen musste. Ich kann mir nicht vorstellen, was der alles gesehen, mitgemacht und erlebt haben musste. Der letzte war damals ein kleiner Junge und hat sich mit seinem kleinen Bruder und ein paar anderen kleinen Kindern vor den Soldaten im Gefängnis versteckt, als diese flohen. Ansonsten hätten sie sie getötet. Das waren sehr eindrückliche Begegnungen. Anschliessend lief ich durch die Gebäude und habe in jede Zelle geschaut. Einige waren aus Holz, andere aus Stein gebaut, doch alle winzig und dunkel. In einigen konntest du sogar noch Blutflecken sehen. An einer Wand stand „We are leaving“ und da hatte ich Gänsehaut.
Zurück im Hotel mussten wir uns erstmal von diesen Eindrücken erholen und trafen uns alle im Pool. Wir haben sogar ein Herz performt und Musik gehört und es zusammen einfach friedlich gehabt.
Dann trafen wir uns alle in der Lobby und machten uns auf den Weg für den geplanten Streetfood Crawl. Während wir auf die Nachzügler warteten, holte unser Guide bereits die erste Speise bei einem Strassenhändler. Während die Franzosen eher die Schenkel essen, verspeisen die Cambodianer den ganzen Frosch, frittiert. Ich musste ein paar Mal schwer schlucken. Waren Frösche doch früher eines meiner Steckenpferde und Lieblingstiere. Und da hielt ich nun diesen frittierten Frosch in den Händen, sah ihn ungläubig an und wusste nicht so ganz, was ich tun sollte und vor allem wie ich ihn essen sollte. Da ich es nun wirklich nicht über mich brachte, eine kleines Bein oder sogar den Kopf zu essen, holte ich tief Luft und biss in den Oberschenkel. Es war knackig und lecker und schmeckte nach Hühnchen! Dann ging es weiter. Zum nächsten Stand. Dort hatte es Eier. Ich war gespannt. Doch als die Dame es öffnete, purzelte etwas komisches raus. Ich verstand nur die Hälfte von dem, was uns der Guide erklärte. Aber weil ich nur den Eidotter erkannte und die komische graue Masse daneben nicht, war ich unsicher. Die Dame gab etwas Salz darüber. Schliesslich verstand ich, dass wir jetzt dann gleich den Kükenembyro essen werden. Mein Magen wurde unruhig. Scheisse, dachte ich. Aber da muss ich jetzt durch. Vom Embryo werde ich garantiert nichts essen. Deshalb nahm ich was vom Dotter und erkannte im selben Augenblick, als ich es im Mund hatte, dass es sich hierbei ja um die Plazenta handeln musste. Okay, dachte ich. Das sollte okay sein, schliesslich essen gewisse Tierarten diese ebenfalls nach der Geburt. Der Geschmack ist dennoch seltsam zu beschreiben. Ich bin ja sonst schon nicht ein grosser Eiesser, ausser Spiegelei oder Rührei. Trotzdem werde ich in Zukunft die Eier mit anderen Augen sehen. Wir liefen weiter und kamen an einen weiteren Stand. Diese bot Schweinezungen, Hühnerköpfe, Ziegenhoden und sonstige Innereien an. Diesmal stimmte die Gruppe ab. Natürlich gab es Ziegenhoden. Die Herren der Gruppe verzogen sich in die hinterste Reihe und hielten Abstand. Die eine Engländerin und ich standen zuvorderst und sahen dem Verkäufer zu, wie er einen der Hoden vom Haken nahm und diesen mit einem Beil in Zwei teilte. Der Hoden fiel auseinander wie eine geteilte Kokosnuss. Im Innern war er weich, gräulich und erinnerte mich etwas an ein Gehirn. Dann kippte er eine bräunliche Sauce darüber und reichte uns die zwei Hälften auf einem Teller. Alle machten doofe Sprüche und doch traute sich keiner, als erster davon zu nehmen. Die Engländerin Jenny neben mir nahm all ihren Mut zusammen und mit einem „Fuck off!“ nahm sie eine Gabel voll. Ich eilte ihr zur Unterstützung, gönnte mir aber nur ein ganz kleines Bisschen. Es war breiig und schmeckte wie abgelaufene Streichwurst. Ich musste würgen, weil es mich irgendwie an Kutteln erinnerte und ich die so sehr hasse. Dann probierten noch ein paar andere. Aber keiner der Jungs. Wir liefen weiter und der Guide kaufte uns von der Dorian Frucht. Die stinkt vielleicht! Wie alte nasse Socken, schmecken tut sie nicht übel, die Konsistenz ist einfach etwas gewöhnungsbedürftig.
Wir machten beim berühmten Nachmarkt von Phnom Penh halt und dort durfte sich jeder sein Essen selber aussuchen. Ich holte mir den grössten Becher Zuckerrohrsaft, den ich finden konnte. Bei den gewählten Speisen hatte ich nicht so ein Händchen, aber es war auch okay so für mich. Ich war nach dem Zuckersaft sowieso ziemlich satt. Es fing dann an zu regnen. Seit ich in Cambodia war, gab es jeden Tag ein Gewitter, meistens abends, aber es war trotzdem etwas doof. Die Gruppe splittete sich auf. Die einen gingen Party machen, die jungen Briten wie meistens, andere suchten ein Spa auf, andere chillten und ich machte mich mit einer der Kanadierin auf den Weg zu einem ATM. Wir hatten aber erst beim dritten Glück. Jetzt weiss ich wenigstens, dass ich wirklich zu einem einer Bank gehen muss, damit es wirklich funktioniert. Danach suchten wir für uns ebenfalls ein Massagesalon. Wir wussten von unserem Guide, dass wir im Moment im Rotlichtviertel waren. Dennoch war es etwas befremdlich, als uns leicht bekleidete Frauen Massagen anboten. Ich würde es ja verstehen, wenn ein Mann bei uns gewesen wäre. Aber wir waren nur zwei Frauen. Wir liefen eine Seitenstrasse hinab. Dort sahen wir ein Schild, welches Massagen mit Blinden anbot und wir fragten nach. Das wollten wir schon lange ausprobieren, doch leider waren diese gerade ausgebucht. So liefen wir weiter und kamen an ein weitere Schild, dass ultra günstig Massagen anbot. Die Kanadierin wollte hinein. Ach, hätte ich doch da nur schon auf mein Bauchgefühl gehört! Ich folgte ihr. Mein Bauch wollte jedoch nicht. Ich ignorierte ihn. Kaum drinnen sprang eine Frau auf und begrüsste uns überschwänglich. Sie war halbseriös gekleidet, aber zu fest geschminkt. Riley fragte, ob sie Kapazitäten hätten für zwei Massagen. Jaja, natürlich. Wir folgten ihr einen schmalen Gang entlang. Da erkannte ich, dass in dieser Garage, in der wir gerade standen, war nochmals ein Raum gezimmert. So ähnlich wie ein Container. Dahinter gab es ein Treppenhaus und sie schrie was hinauf, woraufhin eine andere Frau hinab kam. Gekleidet in einem schrecklichen lila farbenden Samttrainer. Die beiden öffneten die Tür zum Container. Ich sah hinein. Es war nur ein einziges Bett drin, mit einem schrecklichen billigen kitschigen Blumenmusterbezug. Mein Bauch schrie noch lauter; „Lauf weg!“ Doch ich ignorierte ihn weiter. Ja, manchmal bin ich echt zu blöd für diese Welt, ich weiss! Dabei sollte ich doch wissen, dass mein Bauch immer Recht hat! Riley ging aufs Klo und dann ich. Als ich wieder raus kam, fand ich sie mit den beiden Frauen im Container. Eine davon machte gerade Facetime mit einem Typen und sorgte dafür, dass immer wieder Riley ins Bild kam. Dann beendete sie endlich den Anruf und ich wurde hinein gebeten. Die zweite Frau schloss die Tür hinter mir und wir standen in diesem engen Raum zu viert und es war wie im Film. Sie baten uns, uns auszuziehen. Machten wir natürlich. Anders wäre ja eine Massage sinnlos. Als sie unsere Taschen dann bei sich haben wollten, also zu unsren Füssen, haben wir uns etwas gewehrt. Nein, ich will meinen Bauchtasche bei mir beim Kopf haben. Von da an ging es mit der Stimmung bergab. Riley lag bereits halbnackt auf dem Bett und ich stand da nur in Unterhosen und kämpfte um meine Wertsachen. Die erste Frau diskutierte mit mir. Die zweite stand nur neben der Tür und machte ein Gesicht wie hundert Tage Regen. Irgendwann verschwand sie einfach. Ich stand da und wollte nun wirklich schnellstens verschwinden. Ich hatte keine Ahnung, ob sie wieder kam und wenn ja, ob sie den Typen von Facetime mitbrachte. Die erste Frau faselte irgendwas, dass es vorbei sei. Sie könne nicht zwei massieren und ich zog mich innerlich erleichtert aufseufzend rasch an. Die zweite hätte ihr Kind abholen müssen. Ich dachte nur, ja schon klar. Draussen sahen Riley und ich uns an und mussten dann lachen. Die ganze Stimmung, die ganze Szene war ja wie aus einem falschen Film. So surreal und strange. Wahrscheinlich wollten die uns beklauen und als sie merkten, dass das bei uns nicht ginge, war es dann vorbei mit den Nettigkeiten. Wir bogen auf eine grössere Strasse ein und liefen diese hinab.
Da entdeckten wir ein Spa, das einen sehr guten ersten Eindruck machte. Auf unsere Frage, ob sie noch Kapazitäten hätten, wurden wir angenehm empfangen. Riley nahm eine Massage, während ich mich für ein Body Scrub entschied. Auch hier wurden wir in ein Zimmer geführt, doch dieses hatte wenigstens zwei Betten. Aber nach dem letzten Erlebnis konnte ich mich einfach nicht entspannen. Die ganze Zeit schielte ich zu unseren Wertsachen. Es war einfach doof! Dabei hat sie es so ziemlich gut gemacht. Klar, ist es kein Schweizerstandart. Aber dennoch war es gut. Es war nur seltsam, dass sie mich am Ende zu einer Dusche führte, welche unter der Treppe in einem winzigen Kämmerchen war neben der Kloschüssel. Wir bezahlten und gaben anschliessend etwas Trinkgeld. Dann liefen wir gemütlich durch die Stadt zurück zum Hotel.
Als ich ins Hotelzimmer kam, sassen da Jenny und Olivia. Olivia ist Engländerin und hat einen Australier geheiratet. Sie haben sich auf diesem Trip ziemlich angefreundet und du siehst sie kaum alleine unterwegs. Als ich ihnen bei ihrem Tratschen zuhörte, erfuhr ich, dass Jenny mal einen Pornostar gedatet hat. Den haben wir natürlich gleich mal auf Instagram gesucht. Gott! Nee, der hat für mich zu viele Muskeln. Wir mussten dann aber doch alle lachen.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Wir sassen den ganzen Tag im Bus nach Phnom Penh. Ich konnte nichts essen und nur ein klein wenig trinken. Der Kater hatte mich voll im Griff. Ich eigentlich lieber einen auf dem Arm zum Kuscheln. Ich habe vor allem geschlafen und mich auf die Strasse vor mir konzentriert, weil mir schlecht war. Unsere Fahrt dauerte auch fast doppelt so lange, denn das Feiertagswochenende war zu ende und all die Einheimischen machten sich auf den Rückweg.
Aber ich war so froh, als wir spät in der Nacht dann unser Hotel erreichten und ich mich wieder ins Bett verkriechen konnte.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Heute mussten wir in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um den Sonnenaufgang über Angkor Watt zu sehen; kurz vor 4 Uhr.
Wir haben uns dann in der Lobby getroffen und sind in den Bus gestiegen. Die Fahrt dauerte nicht lange, weil wir dann wieder aussteigen mussten für die Fotoaufnahme für das Ticket. Es war stockdunkel draussen. Wie es schien, waren wir eine der ersten Gruppen, die unterwegs waren. Nachdem alle ihre Tickets hatten, ging die Fahrt weiter. Plötzlich hielten wir mitten im Wald an. Unser Führer hat dann gewitzelt, dass er kurz seinen Dealer treffe. Dabei übergab er nur unsere Frühstückspakete an einen Bekannten, damit wir, unerlaubterweise, diese an einem Tisch der Restaurants auf dem Gelände essen konnten.
Der Bus liess uns dann aussteigen und wir folgten stolpernd unserem Führer durch die Nacht über die unebenen Wege. Wir mussten über eine schwimmende Brücke, die sich die ganze Zeit bewegte und das war schon ein seltsames Gefühl. Ich sah die ganze Zeit über konzentriert auf den Boden, um nicht zu stolpern. Dennoch lief ich doch in eine Pfütze und hatte einen nassen Schuh. Super! Wir durchliefen ein Tor von Angkor Watt und das war, als würdest du in eine andere Dimension gehen. Ich wurde richtig aufgeregt! Auf der anderen Seite des Tores bot sich uns ein Anblick, der war unglaublich! In der leichten Morgendämmerung zeichnete sich auf der anderen Seite des Areals die Türme von Angkor Watt ab. Grosse Fledermäuse schwirrten um unsere Kopfe wie Schmetterlinge im Sommer die Blumen auf der Wiese. Wir beeilten uns, um bei den Tümpeln zuvorderst sein zu können. Und wir hatten Glück. Doch da erblickte ich natürlich auch schon ein Kätzchen zwischen den Füssen der Leute. Ich hob es hoch und knuddelte es, während ich der Dämmerung zusah und die anderen Millionen von Fotos schossen. Dann liess ich es los und machte selber ein paar Fotos. Auf einigen waren sogar die Fledermäuse zu sehen. Nachdem dunkelblau über Purpur hin zu rosa wurde der Himmel zunehmend hellblau. Als dann die Sonne hinter den Palmen hervorkam und über die Türme stieg, trafen wir uns fürs Frühstück beim abgemachten Restaurant. Da alle unsere Boxen Fleisch enthielten, wurden die kleinen Kätzchen von uns allen damit verwöhnt. Danach konnten wir uns für einige Zeit selbständig bewegen und die Gegend vor dem Tempel erkunden. Ich lief einmal auf die andere Seite und fand es wahnsinnig spannend, wie viele Leute es hier einfach hatte und die immer noch Fotos machten. Gut, der Ort war wahrlich an sich schon sehr faszinierend! Ich liebte ihn schon von der ersten Sekunde an!
Wir trafen uns und liefen dann gemeinsam auf die andere Seite, wo wir alle nochmals kurz aufs Klo gehen konnten, bevor es anschliessend für längere Zeit keine Gelegenheit mehr dazu gab. Bei den Toiletten waren mittlerweile die Kätzchen angekommen. Ich nahm eines wieder hoch und das fand es ganz toll. Es erzählte mir dauernd Geschichten oder antwortete mir. War ein kleiner Tiger und so herzallerliebst. Dann folgten wir dem Führer zum Tempel und hörten seinen Geschichten zu. An den Wänden hatte es uralte Steinschnitzereien und die waren unglaublich detailliert. Unser Führer war super. Er hiess Bunny Run. Ernsthaft!
Im Innern des Tempels konnten wir uns von Mönchen segnen lassen und bekamen ein orangefarbenes Armbändchen umgeknüpft – gegen eine Spende versteht sich. Die Frauen am linken Handgelenk und die Herren am rechten. Anschliessend ging die Führung weiter. In der Mitte des Tempels konnten wir die Höchste Plattform über die steile Treppe erklimmen, welche wir fast seitwärts hochlaufen mussten, und dort hatten wir einen wunderbaren Rundblick. Danach stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zur nächsten Tempelanlage; dem berühmten Tomb-Raider-Tempel! Hier konnte ich auch endlich meinen Geocache machen 🙂 ich habe diesen Tempel geliebt; er war so toll verwildert und mit Moss überwachsen und ich kam mir vor wie Indiana Jones und durfte (fast) alles erkunden und irgendwohin reinkriechen. Der Führer wusste meine Begeisterung sehr zu schätzen, weswegen er mir auch entsprechend Zeit dazu gab. Als ich dann wie immer überpünktlich am Treffpunkt erschien, fragte er lachend: „Wo kommst du nochmal her? Die Schweiz oder?“ Dann zeigte er uns den versteckten Dinosaurier, welcher in den Stein geschnitzt war. Das war ein sehr unerwarteter und dennoch lustiger Anblick! Dann fuhren wir weiter zum dritten Tempel und somit den letzten für uns. Der Tempel der Tausend Gesichter. Er war vielleicht nicht gross, aber so verwinkelt und ein richtiges Labyrinth! Den hab ich auch total geliebt. An jedem Turm und überall hatte es Gesichter, die in jede Himmelsrichtung blickten.
Für unser Lunch hielten wir bei einem der Restaurants auf dem ganzen Areal, denn das ist unvorstellbar riesig. Unser Guide bestellte uns zum Probieren ein typisches Cambodia-Gericht: Chicken with Ginger, Ants and Lemongrass. Jep, Ameisen! Ich hab natürlich davon probiert und es war erstaunlich lecker! Im Restaurant traf ich dann auch diesen roten Tigerkater, der mich kaum gehen lassen wollte, als ich ihn hochhob und mit ihm schmuste. Zurück im Bus gab uns unser Führer noch ein Bambusrohr, welches eine lokale Spezialität enthielt: Sticky Rice. Wir durften alle probieren und es schmeckte ziemlich süss. Seit da heisst unsere Gruppe Sticky Rice Family, weil uns unser Führer immer so gerufen hat auf dem Areal.
Bei Hotel zurück machten die andere Schweizerin, ihre neue Freundin und ich uns hübsch. Wir wollten auf den Nachtmarkt in der Stadt und uns anschliessend mit den anderen Treffen für eine Pubcrawl. Wir assen zu dritt in einem Restaurant zu Abend und gönnten uns ein Cider. Danach machten wir uns auf die Suche nach den anderen, denn die Pubstreet ist riesig und voller Geschäfte, Lokale, Pubs, Restaurants. Als wir sie fanden, erfuhren wir, dass die geplante Karaokenacht nicht stattfände. Das war schade. Aber wir sind dann weiter in eine Bar names YOLO und haben da ziemlich Party gemacht. Vor allem die Blutjungen Britinnen haben ihre Künste an der Polestange gezeigt und wild getanzt. Es wurde eine sehr sehr lange Nacht!
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!
Nun sind es schon 3 Wochen, die ich unterwegs bin. Unglaublich wie die Zeit vergangen ist.
Da wir heute eine lange Fahrt vor uns hatten, mussten wir sehr früh aufstehen. Ein paar der anderen hatten einen Wecker gestellt und beim ersten bin ich gleich ganz leise aufgestanden, habe mich angezogen und bin mit meinen Sachen zum anderen Hotel zum Auschecken. Es war 5 Uhr morgens und wir wollten eine Stunde später losfahren. Natürlich war ich wie immer zu früh dran und konnte so ziemlich lange im anderen Hotel warten. Eigentlich wollte ich schon in den Bus steigen können und dort weiterschlafen. Doch ich musste auf diesen und die anderen warten. Die anderen kamen langsam ebenfalls eingetrudelt. So wartete ich mal in der Lobby und dann erst draussen und konnte zusehen, wie es langsam heller wurde und dennoch ein paar grosse Fledermäuse rumflogen. Eine Ratte huschte über die Leitungen zum nächsten Baum und ich stand da, vollbepackt und wartete. Endlich kamen die Busse und wir konnten einsteigen. Da wir so eine grosse Gruppe waren, wurden wir auf zwei Kleinbusse verteilt. Als wir losfuhren, packten die anderen ihre vorbestellten Sandwiches aus und assen diese zum Frühstück. Ich konnte noch nichts essen. So zog ich meine Kopfhörer an und hörte Musik oder schlief etwas. Beim Stopp vor der Grenze, wo wir bei einer Tankstelle hielten, ging ich in den Shop und holte mir einen Fruchtsaft und einen Oishi-Eistee. Wir mussten dort die Ankunftszettel für Cambodia ausfüllen. Da mein Visa ja tadellos war, könnte ich nur die Kurzversion ausfüllen. Andere mussten die grösseren für das Visa on Arrival mit Foto machen. Dann ging es wieder los. Erst danach ass ich mein Gemüsesandwich.
Kurz darauf erreichten wir die Grenze. Wir fuhren auf einen Parkplatz und mussten unser Gepäck auf einen Leiterwagen aus Holz legen. Anschliessend folgten wir unserem Guide durch die brütende Hitze zur Passkontrolle. Drinnen mussten wir unsere Departure-Zettel abgeben. Ich hatte kurz Panik, dass ich diesen bereits nicht mehr hatte, doch dann fand ich ihn zum Glück. Aber ich hatte ihn gestern noch nicht ausgefüllt und tat dies, während ich anstand. Als ich an die Reihe kam, tat der Grenzwächter doof, weil er die Passhülle nicht wegnehmen wollte, dass musste ich tun. Und schon war ich durch und im Niemandsland. Wir mussten alle einige Zeit auf unseren Guide warten, der im Zollbüro war und Papiere ausfüllte. Da haben wir auch die Gottesanbeterin gesehen am einen Türrahmen. Schon meine dritte in 3 Wochen! Schliesslich konnten wir los und folgten unserem Guide durch eine seltsame Strasse. Sie war voll mit Casinos und Lotterieständen und die Bewohner beider Länder trafen sich hier. Während die Leute mit fehlendem Visa ihres beantragen gingen, standen wir in einem winzigen Häuschen verteilt auf 3 Schalter an. Der Einheimische hinter mir rückte mir ziemlich auf die Pelle. Als ich an die Reihe kam, hatte der Typ am Schalter irgendwelche Probleme, den ein Kollege musste kommen und sie besprachen irgendwas. Aber dann ertönte des Geräusch des Stempels und ich war durch. Wir warteten auf alle und liefen dann zum Bus. Dieses Mal war es ein grosser, der Platz für alle hatte. Wir fuhren kurze Zeit später einem Fluss entlang, der übergelaufen war. Und da es aufgrund eines Feiertages ein verlängertes Wochenende in Cambodia war, waren Hunderte von Einheimischen auf ihren Mofas, TukTuks, zu Fuss oder gar mit dem Auto hierher gekommen und badeten voller Spass im Wasser, während wir im Schritttempo durch dieses Schauspiel fuhren.
Wir machten ein paar Stunden später einen kurzen Stopp an einer weiteren Tankstelle, so dass sich die anderen mit Snacks eindecken oder aufs Klo konnten. Ich brauchte letzteres und fand es äusserst lustig, die Reaktionen der anderen auf die Plumpsklos zu erleben. Ich sagte ihnen, dass sie mit dem in Zukunft rechnen müssen und sie immer ihr eigenes Toilettenpapier sowie Desinfektionsmittel dabei haben sollten. Danach erkundete ich mit zwei anderen Mädchen die Gegend und wir entdeckten ein Strohhäuschen in einem Garten. Wir gingen hin und machten ein paar Fotos bevor wir wieder in den Bus stiegen. Es war schnell klar, dass jeder schon ein Gspänli gefunden hat. Aber ich wollte nicht schon aufgeben, sondern es einfach auf mich zukommen lassen.
Nach ein paar weiteren Stunden erreichten wir endlich unser Ziel; Siam Reap. Beim Einchecken kam der Guide auf mich zu und meinte, dass er dachte, er tue jetzt einfach mal die zwei Schweizerinnen zusammen und gab mir den Schlüssel. Ich gab ihr Bescheid und zusammen gingen wir hoch. Aber wir hatten nur ein paar Stunden Zeit. Während ich an den Mails sass und zu Hause anrief und sie mit ihrer neuen Freundin am Pool war, gab es ein kurzes heftiges Gewitter. Wir trafen uns dann alle zur verabredeten Zeit in der Lobby und nahmen ein paar TukTuks zu einigen Einheimischen. Wir wurden herzlich begrüsst und der Bruder der Initiantin nahm uns auf einen Dorfspaziergang. Er erzählte etwas vom Leben hier und zeigte uns auch eine Lederfarm; ein Käfig voller Krokodile.
Als unser Weg kurz vor der Farm überflutet war, wollten ein paar den ganzen Weg wieder zurück, doch die anderen und ich zogen die Schuhe aus und liefen durchs Wasser. Es war richtig warm und der Boden teils sandig und teils steinig, aber wir liefen alle ganz langsam. Das war ein toller Moment, fast schon ein bisschen abenteuerlich, weil wir ja durch das schmutzige Wasser nichts sehen konnten. Ich zog die Schuhe wieder an und schon waren wir wieder bei der Farm. Es war traditionell für uns gedeckt und wir mussten auf dem Boden sitzend essen. War mal was anderes. Sie tischten uns traditionelle Gerichte auf und ich war hin und weg. Das war soooo lecker. Vor allem das Ginger Chicken war der Hit für mich. Zum Nachtisch gab es dann frische total süsse Mango.
Danach sind wir mit den TukTuks wieder ins Hotel und beizeiten schlafen gegangen.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!