Land 6 / Reisetag 32

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und es herrschte ein riesen Chaos! Der Guide hatte uns nicht geweckt und wir fuhren gerade in unseren Bahnhof ein! Ich konnte nur aus meinem Bett springen, alles in eine Tasche stopfen und schon musste ich aussteigen. Ich war überhaupt nicht wach, mein Hirn war überhaupt nicht wach!

Ich grummelte den Guide an und sagte, dass ich überhaupt nicht weiss, ob ich alles habe und deswegen genervt bin. Er meinte, dass er es mir halt ersetzen werde, falls ich wirklich etwas vergessen hätte. Im Bus entschuldigte er sich kurz und knapp und gab dann einfach am Zug die Schuld. Eigentlich hätten wir eine Stund früher ankommen sollen. Ich dachte nur, dann hätte er uns ja wecken können und wir hätten genügend Zeit gehabt. Ich war dann aber still. Im Bus zum Hostel googelte ich etwas über unseren neuen Ort. Es war der Ort, welcher berühmt war für seine Näher. Ich wusste, dass ich mir sicherlich ein Kleid machen lassen wollte und schaute deswegen, welcher den so empfohlen wurde. Ich fand zwei. Diese wollte ich später besuchen. Das eine Atelier machte einen teuren Eindruck und so schrieb ich dem zweiten eine Mail für eine Terminanfrage. Im Hostel deponierten wir unsere Sachen wieder bei der Lobby und gingen dann in Richtung Städtchen, um zu frühstücken. 

Unser Guide führte uns in ein kleines Café, das versteckt in einer Seitengasse lag. Dort bestellte ich mir Toast mit Erdnussbutter und Bananen sowie ein Kaffeetastingset des Hauses. Danach kam unsere Führerin und brachte uns in den alten Teil. Wir mussten Eintritt bezahlen und folgten ihr durch den mittlerweile eingesetzten Regen. Ich hatte natürlich wieder nichts dabei und wurde wieder nass bis auf die Knochen. Dazwischen machte ich ein paar Fotos des hübschen alten Städtchens. Da kam ich an einem Stand mit kleinen Fjällrävenrucksäcken vorbei. Ich packte die Chance und sah mir die Farben an. Da hatte es einen in leuchtendem Grün. Ich fragte die Verkäuferin, was er kosten möge und sie nannte mir einen Preis. Ich wollte sicher nicht mehr bezahlen als in Ho Chi Minh und so handelte ich sie herunter. Mit meinem letzten Bargeld bezahlte ich den Rucksack und rannte freudestrahlend zu den anderen. Von unserer Führerin erfuhr ich, dass ich nicht viel mehr bezahlt habe als sie als Einheimische!

Unsere Tour endete genau in dem Atelier, das ich bereits gefunden hatte. Nur war es das teurere der beiden. Ich nutze die Gelegenheit und bestellte mir gleich zwei Kleider. Eines im Stil der 60 er Jahre, sowas steht mir ja meistens und eines, das eher Alltagstauglich ist. Die Stoffe habe ich rasch gefunden. Da ich einen wollte, der nicht knittert, so dass ich ihn gut im Rucksack transportieren konnte, hatte ich auch nicht die volle Auswahl. Dennoch fand ich es genügend. Die Näherin, die mich betreute, war sehr nett und nahm gleich die Masse. Den Preis konnte sie mir auch gleich nennen, was ich natürlich sehr gut fand. Da ich nicht extra Sonderwünsche hatte, wie die anderen, sondern eher einfach gestrickt war, ging das auch ruckzuck. Sie gab mir einen Zettel mit dem Anprobiertermin für den nächsten Tag. Dennoch ging ich dann nochmals zu ihr und sagte, dass ich unbedingt noch Taschen brauche bei meinen Kleidern und diese sollten mir Reissverschluss sein. Gar kein Problem! Da ich keinen meiner Gruppe mehr sah, dachte ich, dass sie schon gegangen seien. Doch als ich draussen stand und mir überlegte, was ich machen sollte, kam Jenny aus dem Laden. Wir schlossen uns zusammen und liefen durch die Gassen. Sie wollte ein Abendkleid, aber die Preise wären ihr hier zu teuer. Ich fand, wenn es schon massgeschneidert ist und dann noch Hauslieferung, darf es ruhig gleichteuer sein wie in England eines von der Stange, blieb aber ruhig. Ich zeigte ihr noch den zweiten Laden, welche ich für mich anschauen wollte. Hier fand ich für mich nichts. Ich bekam nur mit, dass meine Kleider hier etwa gleich teuer gewesen wären. Da war ich beruhigt. Anschliessend gingen wir in ein verstecktes Restaurant und assen da etwas. Sie musste mir etwas leihen, weil ich kein Bargeld mehr hatte und die Bankkarten im Hostel lagen.

Als sie von der Toilette zurück kam, erzählte sie mir aufgeregt, dass da ein junger Affe am Hals angekettet sei und diesen Lärm verursache. Wir bezahlten und sie zeigte ihn mir. Es war wirklich ein kleines Äffchen, dass sich zwischen Metallstangen und Kabeln noch enger verkettet hatte und verzweifelt versuchte, mehr Raum zu bekommen. Als ich neben es stand, sah es mich mit grossen Augen an und versuchte ins Kabel zu beissen. Ich sah Jenny an und fragte, ob wir ihre alte Banane dem Affen geben sollen. Sie strahlte und holte sie sogleich vom Tisch. Währen das kleine über die Frucht herfiel, machte ich mich vorsichtig und mit gebührendem Abstand daran, das Kabel durch die Kette zu ziehen und somit diese zu entwirren. Das Äffchen frass gierig und als es bemerkte, was ich tat, bewegte es sich kurz und versuchte dann wieder am Kabel rumzubeissen. Schliesslich setzte es sich hin und wartete, so als wüsste es, was ich tat. Ich konnte das Kabel von der Kette lösen und stopfte es hinter das Gerät, so dass das Äffchen nicht wieder verheddern konnte. Von der Metallstange konnte ich es aber nicht lösen, sonst hätte ich es berühren müssen. Und da ich Affen nicht vertraue und am wenigsten solchen in Gefangenschaft, liess ich es so. Mehr konnte ich nicht tun.

Während Jenny dann zum ATM ging, ging ich zurück ins Hostel und checkte ein. Im Zimmer nahm ich endlich eine warme Dusche. Danach hörte ich den anderen bei ihren Erlebnissen zu und verzog mich dann auf mein Bett. Jenny lag in ihrem und schlief etwas. Die anderen ging dann derweil wieder ins Städtchen. Als später Jenny aufwachte und sich bereit machte, um die anderen in der Stadt zu treffen, hatte sie keine Geduld, um auf mich zuwarten. Ich dachte; dann rutsch mir doch den Buckel runter! Und kraxelte wieder auf mein Bett. Ich kann den Abend auch ganz gemütlich im Bett geniessen und meinen Blog nachholen oder netflixen. Da sah ich, dass mein älterer Bruder mir geschrieben hatte und wir schrieben uns kurz. Das war eine total schöne Überraschung!

Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!

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