Nun sind es schon 3 Wochen, die ich unterwegs bin. Unglaublich wie die Zeit vergangen ist.
Da wir heute eine lange Fahrt vor uns hatten, mussten wir sehr früh aufstehen. Ein paar der anderen hatten einen Wecker gestellt und beim ersten bin ich gleich ganz leise aufgestanden, habe mich angezogen und bin mit meinen Sachen zum anderen Hotel zum Auschecken. Es war 5 Uhr morgens und wir wollten eine Stunde später losfahren. Natürlich war ich wie immer zu früh dran und konnte so ziemlich lange im anderen Hotel warten. Eigentlich wollte ich schon in den Bus steigen können und dort weiterschlafen. Doch ich musste auf diesen und die anderen warten. Die anderen kamen langsam ebenfalls eingetrudelt. So wartete ich mal in der Lobby und dann erst draussen und konnte zusehen, wie es langsam heller wurde und dennoch ein paar grosse Fledermäuse rumflogen. Eine Ratte huschte über die Leitungen zum nächsten Baum und ich stand da, vollbepackt und wartete. Endlich kamen die Busse und wir konnten einsteigen. Da wir so eine grosse Gruppe waren, wurden wir auf zwei Kleinbusse verteilt. Als wir losfuhren, packten die anderen ihre vorbestellten Sandwiches aus und assen diese zum Frühstück. Ich konnte noch nichts essen. So zog ich meine Kopfhörer an und hörte Musik oder schlief etwas. Beim Stopp vor der Grenze, wo wir bei einer Tankstelle hielten, ging ich in den Shop und holte mir einen Fruchtsaft und einen Oishi-Eistee. Wir mussten dort die Ankunftszettel für Cambodia ausfüllen. Da mein Visa ja tadellos war, könnte ich nur die Kurzversion ausfüllen. Andere mussten die grösseren für das Visa on Arrival mit Foto machen. Dann ging es wieder los. Erst danach ass ich mein Gemüsesandwich.
Kurz darauf erreichten wir die Grenze. Wir fuhren auf einen Parkplatz und mussten unser Gepäck auf einen Leiterwagen aus Holz legen. Anschliessend folgten wir unserem Guide durch die brütende Hitze zur Passkontrolle. Drinnen mussten wir unsere Departure-Zettel abgeben. Ich hatte kurz Panik, dass ich diesen bereits nicht mehr hatte, doch dann fand ich ihn zum Glück. Aber ich hatte ihn gestern noch nicht ausgefüllt und tat dies, während ich anstand. Als ich an die Reihe kam, tat der Grenzwächter doof, weil er die Passhülle nicht wegnehmen wollte, dass musste ich tun. Und schon war ich durch und im Niemandsland. Wir mussten alle einige Zeit auf unseren Guide warten, der im Zollbüro war und Papiere ausfüllte. Da haben wir auch die Gottesanbeterin gesehen am einen Türrahmen. Schon meine dritte in 3 Wochen! Schliesslich konnten wir los und folgten unserem Guide durch eine seltsame Strasse. Sie war voll mit Casinos und Lotterieständen und die Bewohner beider Länder trafen sich hier. Während die Leute mit fehlendem Visa ihres beantragen gingen, standen wir in einem winzigen Häuschen verteilt auf 3 Schalter an. Der Einheimische hinter mir rückte mir ziemlich auf die Pelle. Als ich an die Reihe kam, hatte der Typ am Schalter irgendwelche Probleme, den ein Kollege musste kommen und sie besprachen irgendwas. Aber dann ertönte des Geräusch des Stempels und ich war durch. Wir warteten auf alle und liefen dann zum Bus. Dieses Mal war es ein grosser, der Platz für alle hatte. Wir fuhren kurze Zeit später einem Fluss entlang, der übergelaufen war. Und da es aufgrund eines Feiertages ein verlängertes Wochenende in Cambodia war, waren Hunderte von Einheimischen auf ihren Mofas, TukTuks, zu Fuss oder gar mit dem Auto hierher gekommen und badeten voller Spass im Wasser, während wir im Schritttempo durch dieses Schauspiel fuhren.
Wir machten ein paar Stunden später einen kurzen Stopp an einer weiteren Tankstelle, so dass sich die anderen mit Snacks eindecken oder aufs Klo konnten. Ich brauchte letzteres und fand es äusserst lustig, die Reaktionen der anderen auf die Plumpsklos zu erleben. Ich sagte ihnen, dass sie mit dem in Zukunft rechnen müssen und sie immer ihr eigenes Toilettenpapier sowie Desinfektionsmittel dabei haben sollten. Danach erkundete ich mit zwei anderen Mädchen die Gegend und wir entdeckten ein Strohhäuschen in einem Garten. Wir gingen hin und machten ein paar Fotos bevor wir wieder in den Bus stiegen. Es war schnell klar, dass jeder schon ein Gspänli gefunden hat. Aber ich wollte nicht schon aufgeben, sondern es einfach auf mich zukommen lassen.
Nach ein paar weiteren Stunden erreichten wir endlich unser Ziel; Siam Reap. Beim Einchecken kam der Guide auf mich zu und meinte, dass er dachte, er tue jetzt einfach mal die zwei Schweizerinnen zusammen und gab mir den Schlüssel. Ich gab ihr Bescheid und zusammen gingen wir hoch. Aber wir hatten nur ein paar Stunden Zeit. Während ich an den Mails sass und zu Hause anrief und sie mit ihrer neuen Freundin am Pool war, gab es ein kurzes heftiges Gewitter. Wir trafen uns dann alle zur verabredeten Zeit in der Lobby und nahmen ein paar TukTuks zu einigen Einheimischen. Wir wurden herzlich begrüsst und der Bruder der Initiantin nahm uns auf einen Dorfspaziergang. Er erzählte etwas vom Leben hier und zeigte uns auch eine Lederfarm; ein Käfig voller Krokodile.
Als unser Weg kurz vor der Farm überflutet war, wollten ein paar den ganzen Weg wieder zurück, doch die anderen und ich zogen die Schuhe aus und liefen durchs Wasser. Es war richtig warm und der Boden teils sandig und teils steinig, aber wir liefen alle ganz langsam. Das war ein toller Moment, fast schon ein bisschen abenteuerlich, weil wir ja durch das schmutzige Wasser nichts sehen konnten. Ich zog die Schuhe wieder an und schon waren wir wieder bei der Farm. Es war traditionell für uns gedeckt und wir mussten auf dem Boden sitzend essen. War mal was anderes. Sie tischten uns traditionelle Gerichte auf und ich war hin und weg. Das war soooo lecker. Vor allem das Ginger Chicken war der Hit für mich. Zum Nachtisch gab es dann frische total süsse Mango.
Danach sind wir mit den TukTuks wieder ins Hotel und beizeiten schlafen gegangen.
Seid ihr auch schon gespannt, wie es weiter geht? Dann schaut rein bei der nächsten Episode von: „Relchen’s Adventures“!